Wie wir Alben bewerten

Das Problem

Wir kennen das Phänomen, das man so schmuck als ‘Amazonifizierung’ der Bewertungssysteme bezeichnen kann. Nur fünf Sterne sind gut, alles darunter ist suboptimal — und damit eine fast einer Vernichtung gleich kommende Schmähkritik! Gegen diesen Blödsinn wehren wir uns.

Als durch und durch professionelles Musikmagazin mit literarischem Anspruch haben wir uns mit unseren Konkurrenten auf Augenhöhe gemessen und, Metacritic sei Dank, deren Bewertungsschnitt auf unsere Punkteskala hochgerechnet. So vergeben diese Publikationen durchschnittlich …

Sie mögen einfach gerne Musik.

Tatsächlich versuchen wir, das ein wenig differenzierter zu sehen und fächern unsere Punktzahl nach unten wie nach oben auf. Die meisten Bewertungssysteme funktionieren im Moment so:

Punktzahl Beschreibung
★★★★★ Ein echt gutes Album.
★★★★☆ Ein ganz okayes Album.
★★★☆☆ Ein eher unterdurchschnittliches Album.
★★☆☆☆ Ein ziemlich mieses Album.
★☆☆☆☆ Ein fürchterlich schlechtes Album.
☆☆☆☆☆ Der ärgste Mist, der je hier hereingespült wurde.

Tatsächlich sucht man bei manchen Publikationen kritische Bewertungen (weniger als die Hälfte der Punktzahl) vergebens – und so staucht man die Skala in der oberen Hälfte oder, noch schlimmer, im oberen Drittel. Dem wollen wir entgegenwirken.

Die Lösung

Wir haben uns für eine klassische Zehn-Punkte-Skala mit Halb-Punkt-Schritten entschieden. 0 ist das Schlechteste, 10 das Beste, 7,5 erlaubt, 3,3 nicht (oder nur, wenn wir den Schnitt berechnen).

Dabei streben wir das Ideal einer Gaußschen Normalverteilung (Gesundheit!) an: 5 ist nicht schlecht, es ist der Durchschnitt. Die meisten bewerteten Alben werden sich im Mittelfeld bewegen, das obere Drittel bleibt den Sahnehäubchen vorbehalten, das untere Drittel den (wenigen) Alben, die wir nicht weiterempfehlen können.

Um das Ganze plastischer zu machen, hier eine Übersetzung ins Deutsche:

Pt. Beschreibung
10 Perfektion in Reinform, die ewige Lobpreisung verdient.
9 Ein nahezu perfektes Album, das nur minimale Schwächen aufweist.
8 Großartig (wenn auch nicht perfekt) – sollte sich jede:r anhören!
7 Rundum gutes Album, das weiß, zu gefallen.
6 Nett, aber mit einigen leichten Schwächen.
5 Im Großen und Ganzen ordentlich, aber kein Favorit.
4 Nichts Besonderes, in der richtigen Stimmung aber gerne nochmal rein.
3 Kein Hörgenuss, mögen es nicht noch mal hören, andere vielleicht schon.
2 Komplette Zeitverschwendung, aber es hat uns nicht sonderlich wehgetan.
1 Furchtbares Album, das nur mit größter Mühe zu bewältigen war.
0 Ungenießbarer Mist, bei dem Gewalt genehm ist, um die Wiedergabe zu stoppen.
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